Antisemitismus zieht sich durch die europäische Geschichte, seit sich jüdische Gemeinden in Europa gebildet haben. Auch heute noch – über 80 Jahre nach dem größten Verbrechen an den Juden – ist Antisemitismus noch virulent. So müssen nach dem mörderischen Angriff der Hamas auf Israel auch hierzulande jüdische Einrichtungen verstärkt geschützt werden. Doch Antisemitismus ist nicht nur islamistisch motiviert. Auch unter Deutschen, die rechtspopulistische oder rechtsextreme Parteien wählen, ist Antisemitismus weit verbreitet. Studien zufolge denkt heute jeder vierte Deutsche antisemitisch. Im Jahr 2003, als das Buch zum ersten Mal erschien, war der Anteil etwa gleich hoch – in 20 Jahren hat sich in Sachen Antisemitismus also nichts verbessert.
Um Vorurteilen begegnen zu können, ist Information wichtig. Die Intention des Buches war es nicht, große historische Zusammenhänge aufzuzeigen, das haben Andere bereits getan. Auch stehen nicht die »spektakulären« Aspekte des Dritten Reichs, d. h. Brutalität und Gewalt, im Mittelpunkt. Der Fokus dieses Buchs gilt dem alltäglichen Leben jüdischer Kinder, die im Versteck den Holocaust überlebten. Aus fast 50 in Interviews festgehaltenen Lebensgeschichten habe ich für dieses Buch einige exemplarisch ausgewählt. Auch andere Interviewpartner werden an passender Stelle zitiert.
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